Ostkreta 2016

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Toplou Kloster Toplou Organisierte geführte Gruppenausflüge sind immer ein Kompromiss. Sie sind wunderbar geeignet, um sich einen Überblick zu verschaffen (ohne dabei grübeln zu müssen, wie man am besten von A nach B kommt), sowie ein paar Hintergrundinformationen abzugreifen. Doch man kann es nie allen Teilnehmern Recht machen – und so ist die Zeit an einigen Plätzen immer zu kurz bemessen (oder an anderen zu lang). So manches Mal gehen einem auch die (unerwünschten) Werbe-Stopps in Teppichfabriken oder beim Juwelier auf den Senkel – denn dort ist die Zeit selten zu kurz bemessen…

Wir entschieden uns 2016 für eine derartige Tour in den Osten Kretas. Die Buchung nahmen wir bei einem lokalen Reiseanbieter vor, und konnten damit fast 50% des Reisepreises einsparen. Einen Shopping-Stopp gab es gar nicht, was uns natürlich sehr Recht war. Abfahrt zu günstiger Zeit direkt nach dem Frühstück (8:30 Uhr), Rückkehr rechtzeitig zum Abendbrot (gegen 19 Uhr) – das passte wunderbar. Preis: knapp 60 Euro (für zwei Personen), gegenüber etwa 100 Euro bei unserem Reiseanbieter. Passt natürlich auch – obwohl heutzutage nicht mehr, wie früher, die Verpflegung inklusive ist.

Zunächst ging es nach Ierapetra, dann weiter zum Kloster Toplou. Von dort zu einem gut zweistündigen Badestop nach Vai, und zu guter Letzt noch für ein viel zu knappes dreiviertel Stündchen nach Sitia. Natürlich finden sich in Ostkreta noch viele weitere interessante Plätze, die sich nicht alle in dieser Tagestour unterbringen ließen. Etwa Agios Nikolaos mit der nahe gelegenen Insel Spinalonga, die Lassithi Hochebene, oder die Kritsa Schlucht – Orte, die sich hier auf eigenen Seiten finden.

Ierapetra

Ierapetra Ierapetra: Festung Kales Die südlichste Stadt Europas liegt an der Südküste der schmalsten Stelle Kretas: Nur 12 Kilometer Luftlinie sind es von hier zur Nordküste. Mit gut zwölftausend Einwohnern ist Ierapetra die viertgrößte Stadt Kretas. In der Antike hieß der Ort Hierapytna, und datiert zurück bis ins 5. Jahrhundert v. u. Z. Erst in der venezianischen Epoche (etwa im 13. Jahrhundert u. Z.) nahm der Ort den Namen „Ierapetra“ an.

Die touristisch interessanten Plätze sind überschaubar: Am Hafen findet sich das 1626 erbaute venezianische Kastell Kales (siehe Foto), im Stadtzentrum die Agios-Georgios-Kirche von 1856. Einen Blick Wert ist auch die teilweise restaurierte Moschee mit Brunnenhaus – sowie ggf. das Haus, in dem Napoleon bei einem Zwischenstopp auf seinem Feldzug nach Ägypten übernachtet haben soll. Unser Aufenthalt in Ierapetra war leider zu knapp bemessen; so mussten wir uns mit der Hafenmeile, dem Kastell und der Moschee zufrieden geben.

Kloster Toplou

Toplou Kloster Toplou Das Kloster Toplou (Μονή Τοπλού) wurde uns als das reichste Kloster der Insel beschrieben. Es liegt etwa 20 Kilometer von Sitia sowie 8 Kilometer von Vai entfernt.

Gegründet wurde das Kloster wahrscheinlich etwa im vierzehnten Jahrhundert. Seinen heutigen Namen erhielt es interessanterweise von den Türken: „Toplu“ ist ein Ort mit Kanone. Was nicht so ganz verkehrt ist: Nicht nur die Gebäudeform erinnert teilweise an eine Festung, im 17. Jahrhundert besaß die wehrhafte Anlage tatsächlich eine Kanone („Top“) – um die Piraten in Schach zu halten.

Das Kloster Toplou ist eine malerische Anlage (siehe auch weitere Bilder im Album): Viel Grün findet sich hier, und man hat eine traumhafte Aussicht auf die Umgebung (insbesondere von der Plattform auf dem Dach). Berühmt ist Toplou jedoch hauptsächlich für sein Ikonen-Museum – insbesondere der Großikone „Allmächtig bist Du, oh Herr“ (Megas ei Kyrie) des Malers Joannis Kornaros aus dem Jahr 1770, die zu den bedeutendsten sakralen Kunstwerken der orthodoxen griechischen Kirche zählt.

Sitia

Hafen von Sitia Blick über den Haven von Sitia Von hier kommt das beste Olivenöl Kretas. Anhand archäologischer Ausgrabungen lässt sich eine Besiedlung ab etwa 1050 v. u. Z. für den Ort belegen; die Umgebung war bereits in minoischer und hellenistischer Zeit besiedelt. Die heutige Stadt wurde von den Venezianern angelegt; nach der Zerstörung von Stadt und Festung im siebzehnten Jahrhundert (die Venezianer wollten sie nicht den Türken in die Hände fallen lassen) lag Sitia fast zweihundert Jahre brach, bevor sie Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wieder aufgebaut wurde.

Sehenswert ist das venezianische Kastell Kazarma (2 Euro Eintritt, aber leider bei unserem Besuch bereits geschlossen – zur Besichtigung steht es nur bis 15 Uhr); ursprünglich von Kreuzfahrern errichtet, wurde es während der venezianischen Besetzung der Insel um- und ausgebaut, 1651 von seinen Besitzern zerstört (s. o.). Auch das Archäologische Museum Sitia könnte einen Besuch lohnen: Hier werden Funde aus den Ausgrabungsstätten Ostkretas gezeigt. Nicht weit entfernt auf dem Weg ins etwa 20 Kilometer entfernte Vai sind auch die Ruinen der minoischen/dorischen Hafenstadt Itanos.

Letzte Änderung: 2017-10-09