Der Name lässt es bereits vermuten: Es geht um die Automatisierung von Prozessen
im Haus - wobei nicht festgelegt ist, ob es sich hier um ein Bürogebäude, ein
Eigenheim, oder schlicht nur um eine einzelne Wohnung handelt.
Was kann "Haus Automation"?
Wer jetzt an intelligente Kühlschränke u.ä. denkt, liegt durchaus richtig: Auch
diese gehören hierher. Aber nicht nur: Haus Automation ist nicht auf
speziell dafür ausgerüstete Geräte beschränkt. Mittels entsprechender Schalter,
Sensoren, Aktoren etc. lassen sich beliebige Geräte "nachrüsten".
Was ist also möglich? Der Fantasie sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt. Was es
auch schier unmöglich macht, eine vollständige Liste zu erstellen. Die jeweilige
Auswahl der Komponenten ergibt immer wieder neue Kombinationsmöglichkeiten. Um
jedoch zumindest eine Idee zu bekommen, seien hier einige Beispiele genannt:
Web Interface von fhzctrl
"Funk-Lichtschalter" lassen sich beliebig positionieren, ohne dass Kabel
verlegt werden müssen. So lassen sich fehlende Schalter für z.B. Licht
schnell ergänzen.
Wo wir gerade beim Licht sind: "Licht-Stimmungen" lassen sich natürlich
auch erzeugen (durch Kombination verschiedener, evtl. gar verschieden
farbiger, Lichtquellen sowie Dimmern etc.). Die Kombination aus Dimmer
und Lichtsensor schafft auch die Möglichkeit, die Helligkeit an den
Bedarf anzupassen.
Ein Klassiker ist die elektrische Rollladensteuerung. Nicht nur am Kasten
selbst, sondern auch mittels Fernbedienung - oder auch ereignisgesteuert:
Mit Timer oder Dämmerungsschalter (Abends zu, morgens auf), bei zu starker
Sonneneinstrahlung, Wind oder Regen schließen. Oder gar eingebunden in ein
"Makro" für den Kino-Abend: Auf Knopfdruck fährt der Rollladen runter, das
Licht wird gedimmt, der Projektor angeschaltet, das Hifi-Rack entsprechend
gesteuert... und der Popcorn-Automat aktiviert...
Ein weiterer Klassiker: Die Heizungssteuerung. Temperaturabhängig, klar.
Aber auch abhängig davon, ob eventuell gerade das Fenster geöffnet wurde,
oder ob ohnehin niemand zu Hause ist.
Das "automatische Klo": Beim Öffnen der Tür geht das Licht an. Keine
Bewegung in 15s, und es geht wieder aus. Sonst geht nach 5min (oder bei
erneuter Türöffnung) die Lüftung an. Bei Verlassen des Raums geht das Licht
wieder aus - und ein Sprüh-System sorgt noch schnell für angenehmen Duft...
Diverse Alarmsysteme via Rauchmelder, Erschütterungssensoren, Gas-, Wasser-
und Bewegungsmelder. Bei "scharfem" System kann z.B. auch der bereits im
Zusammenhang mit der Heizung genannte "Fenster-offen-Melder" einen Alarm
auslösen. Beliebig zu erweitern - z.B. mit Kameras.
Strom-, Gas- und Wasserzähler zur Verbrauchsüberwachung. Auch diese können
bei "untypischen Werten" (z.B. Peaks) Alarme auslösen, und so auf "elektrische
Amok-Läufer" zeitnah aufmerksam machen. Sogar per SMS oder Mail.
Wetterstationen und Temperatursensoren - damit hat man sowohl das Raum- als
auch das Ortsklima im Blick. Nicht nur für die Heizung - sondern auch für
Fragen wie "Sollte ich den Schirm mitnehmen? Brauche ich heute eine warme
Jacke? Eispickel? Sonnenbrille?"
Anwesenheitssimulation (Einbrecher-Abschreckung): Automatisches Licht An/Aus,
Rollläden hoch/runter, etc.
Mit einer passenden Haus-Zentrale lassen sich alle Geräte verknüpfen. Eine solche
wäre z.B. für die im Beispiel genannte Anwesenheitssimulation (Makro-Steuerung)
notwendig. Außerdem ermöglicht sie, zentral alles im Blick zu haben - oftmals sogar
per Web-Interface von unterwegs, und sogar vom Handy. Die Frage "Habe ich jetzt das
Fenster zugemacht?" lässt sich somit auch beantworten, wenn man bereits 500km entfernt ist.
Für wen ist "Haus Automation"?
Keinesfalls nur für Industrie und Bürogebäude. Auch nicht nur für "die Reichen".
Klar wären da die Anschaffungskosten - aber hier gibt es nicht nur unterschiedliche
Preissegmente, bei Funk-Systemen ist darüber hinaus die Ausbaustufe flexibel. Und
wenn es die Kasse (gerade) nicht hergibt, muss man ja nicht alles automatisieren. Auch
kleine Schritte machen den Alltag angenehmer/sicherer, zu entsprechend kleineren Preisen.